Schweizerische Nationalbank wird voraussichtlich den Zinssatz weiter senken.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird laut Experten am Donnerstag voraussichtlich den Leitzins senken. Das Ausmaß des Eingriffs könnte variieren, und langfristig schließen einige eine Rückkehr zu Negativzinsen nicht aus.
Alle Augen sind auf Zürich gerichtet, wo der neue Vorsitzende der Institution, Martin Schlegel – der seit Anfang Oktober im Amt ist – am Donnerstag seine erste Zinsentscheidung bekannt geben wird.
Am 26. September hatte die SNB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1 % gesenkt, was die dritte Senkung in diesem Jahr darstellt (alle drei um 25 Basispunkte). In einer für die Schweizer Geldpolitik ungewöhnlichen Kommunikation hatte die Bank zudem vor der Möglichkeit weiterer Senkungen gewarnt.
Die Mehrheit der Analysten – 14 von 17 – die von der Nachrichtenagentur AWP befragt wurden, glauben, dass die SNB morgen eine weitere Senkung um einen Viertelpunkt vornehmen wird, wodurch der Zinssatz auf 0,75 % sinken würde. Die verbleibenden drei Beobachter setzen hingegen auf einen stärkeren Eingriff von 0,50 %.
Volkswirte sind sich ebenfalls einig, dass unabhängig von der Höhe der nächsten Senkung im Jahr 2025 weitere Abwärtsschritte folgen werden. Auch Negativzinsen mittelfristig können nicht ausgeschlossen werden. Für ein solches Szenario müsste jedoch die Schweizer Wirtschaft in eine Rezession geraten, der Franken müsste sich deutlich aufwerten, und die Inflation müsste in den negativen Bereich fallen – für viele Experten ist dies jedoch momentan nicht absehbar.